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Das Toy Story Dilemma

Das Toy Story Dilemma

Ich war zehn Jahre alt, als ich den Film Toy Story zum ersten Mal gesehen habe.

Kennt ihr diesen Film? Es war der erste Animationsfilm, den Walt Disney ins Kino gebracht hat. Schauplatz ist das Kinderzimmer des Jungen Andy, dessen Spielsachen in unbeobachteten Momenten zum Leben erwachen und Abenteuer erleben. Ich habe diesen Film bestimmt einhundertmal gesehen und mir früher immer vorgestellt, was meine Spielsachen wohl anstellen, wenn ich sie alleine lasse. Jetzt bin ich erwachsen und der Zauber so mancher Filme hat natürlich nachgelassen. Immerhin weiß man es mittlerweile besser. Und doch habe ich ein Problem.

 

Das Toy Story Dilemma

 

Seit nicht ganz einem Jahr sind der Kuschelbub und seine Plüschkatze, die den Namen Miau trägt, unzertrennlich. Die Miau muss überall hin mit: Auf Urlaub, zum Einkaufen, zur Spielgruppe – sie ist eigentlich immer dabei, wenn wir das Haus verlassen. Die Miau darf auch am Tisch sitzen und mitessen und zu Weihnachten musste das Christkind sogar für die Miau etwas unter den Weihnachtsbaum legen. Schlafen ohne die Miau – das geht nicht. Der Kuschelbub schläft auf dem Bauch und die Miau liegt fest darunter. Kommt er nachts oder morgens ins Elternbett, dann kommt er nicht alleine – denn die Miau muss mit. Dementsprechend mitgenommen sieht die Miau mittlerweile aus. Ich bezeichne diesen Zustand gerne als abgenudelt. Das Fell ist schon total zerrupft und so gar nicht mehr flauschig. Der Körper ist schon richtig platt. Eigentlich sieht sie aus, als wäre sie nach zehn Tagen Hungernot von einem Auto überfahren worden.

Aber sie ist nun einmal die Miau. Egal wie zerstört sie aussieht, das Kuschelkind liebt sie. Wie gesagt: Ohne die Miau geht es nicht. Sie irgendwo zu vergessen oder gar zu verlieren wäre ein Drama. Also brauchten wir einen Plan B – eine Plan-B-Miau. Wir haben die Plüschkatze also einfach noch ein zweites Mal gekauft. Eine Plüschkatze mit ganz weichem und kuscheligen Fell. Die Farben strahlen, das Bäuchlein ist rund. Ein richtig süßes Plüschtier, das bestimmt jedem Kind gefallen würde. Und dann gibt es da die Miau. Grau. Eingefallen. Schmutzig. Das Fell durch die mittlerweile vielen Waschgänge schon gar nicht mehr weich.

Kurz denke ich darüber nach, die Miau einfach durch die Plan-B-Miau auszuwechseln. Und dann passiert es! Ich stelle mir vor, wie ich die Miau im Restmüll entsorge. Irgendwo auf einer Mülldeponie erwacht sie dann plötzlich zum Leben, steckt ihr kleines, schmutziges Näschen aus dem Müllberg und wundert sich, warum sie plötzlich hier ist. An diesem trostlosen Ort und nicht in den Armen vom Kuschelkind, das sie die ganze Nacht fest an sich drückt.

Spielzeuge können nicht lebendig werden. Ich weiß das. Schaffe ich es also, die Miau wegzuwerfen? Nein. Also geht die Miau auch heute wieder dem Kuschelkind ins Bett. Und ich? Ich lege mir die Toy Story DVD ein und mache es mir auf der Couch gemütlich.

 

Das Toy Story Dilemma

 

P.S.: Hier erfährst du mehr über mich und meine Familie: Über uns.

 

1 Kommentar

  1. Karo sagt:

    Ach ja, mein Sohn hatte auch über viele Jahre ein Kätzchen als Wegbegleiter, Tröster und Freund.
    Ihr Name war Zazu und wenn ich ganz ehrlich bin, sah sie zum Ende hin extrem “liebgehabt” aus.
    Freiwillig hätte er sich auch niemals von dem Kätzchen getrennt. Leider ist sie irgendwann in ihre Einzelteile zerfallen und so musste sie beerdigt werden.

    Liebe Grüße
    Karo

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