Heute war ich Schuhe kaufen. Für mich. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das das letzte Mal getan habe. Aber es musste sein, denn während der letzten Tage Regenwetter habe ich bemerkt, dass ich keine wasserdichten, geschlossenen Schuhe mehr habe. Also zogen wir zu viert los: Mama, Papa, Kleinkind und Baby.
Es war wirklich eine kleine Geduldsprobe. Das Frühlingsbaby schlief brav bei Papa in der Babytrage, doch der Kuschelbub hatte so gar keine Lust mit der Mama zu shoppen. Ich musste ihn die meiste Zeit vom Boden aufheben (Warum ist es eigentlich so lustig in einem Einkaufscenter am Boden hin und her zu rollen?!) und ihn irgendwie davon abhalten Schuhe und Kartons in den Gängen zu verteilen. Dabei hätte es eigentlich schnell gehen können. Ich wusste nämlich ganz genau, was ich wollte: Einen gemütlichen Lederschuh mit Klettverschluss. Perfekt und praktisch für den Spielplatz und für Spaziergänge. Genau so einen, wie ich schon hatte, der aber leider kaputt gegangen ist. Und da ich kürzlich beim Ausmisten (getreu dem Motto: Weniger Zeug – Mehr Zeit) alle kaputten Schuhe ohne Gnade entsorgt habe, musste nun ein Neuer her. Sollte doch nicht so schwer sein.
Falsch gedacht. Gemütliche Lederschuhe waren schon schwer zu finden. Dann noch mit Klettverschluss? Fehlanzeige. Ich durchsuchte Regal um Regal. Da waren nur Schnürschuhe aus Textil. Sneakers. Slipper. Mokassins. Espadrilles. Ultraleicht. Stretch. Kühlend. Comfort. Aha. Ich fragte mich: Wer zieht denn so etwas an und verließ unverrichteter Dinge den riesigen Schuhladen. Während der Kuschelbub (erschöpft von Mamas 15-Minuten-Shoppingtrip) einen kleinen Snack aß, beobachtete ich die Leute und ihr Schuhe. Und da waren sie: Schnürschuhe aus Textil. Sneakers. Slipper. Mokassins. Espadrilles. Ultraleicht. Stretch. Kühlend. Comfort. Beinahe jeder, der mein Sichtfeld kreuzte, trug diese Schuhe. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich bin in einer modischen Isolation! Ich habe keine Ahnung, was man momentan so trägt, was gerade in ist und was man eigentlich gar nicht mehr anzieht. Wie zum Beispiel Lederschuhe. Mit Klettverschluss.
Das passiert also, wenn man die letzten Monate und Jahre nur Schuhe bis Größe siebenundzwanzig gekauft hat und gemütliche Fernsehnachmittage mit Guido und seinen Shopping Queens gegen Auto-spielen und Puzzle-bauen eingetauscht hat. Die traurige Wahrheit ist: Ich werde keine Lederschuhe mit Klettverschluss außerhalb der Kinderabteilung finden. Also ging ich zurück in den Laden und kaufte resigniert einen Schuh, der dem, den ich suchte, am ehesten entsprach. Ein Lederschuh zum Schnüren. Klettverschluss trägt frau ja nicht mehr. Die modischen Sneakers, Slipper, Mokassins und Espadrilles ließ ich allerdings im Laden stehen. Mode. Wer braucht das schon? Ich habe zwar keine Ahnung, was momentan in der Modewelt angesagt ist, dafür kenne ich mittlerweile die genaue Bezeichnung von ungefähr zweihundert verschiedenen Fahrzeugen und Transportmitteln – vom Autotransporter über Frontlader und Muldenkipper bis zum Zeppelin. Cool, oder?
P.S.: Hier findest du noch mehr meiner Gedanken als Mama: Klick.
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1 Kommentar
Hallo,
das kommt mir bekannt vor 🙂
Ich habe jetzt beschlossen mir eine neue Uhr zu kaufen und mich ein wenig auf http://www.ella-juwelen.at umgesehen.
Einige haben mir ganz gut gefallen, aber irgendwie sollte die Uhr dann ja auch noch praktisch sein und nicht zu teuer, weil vieles schnell kaputt geht. Nicht zu groß, damit ich nicht dauernd irgendwo hängen bleibe etc.
Hach ja 🙂
Ich wünsch dir noch einen schönen Sonntag Abend,
Maggie