Denn wir haben einen Erste-Hilfe-Kindernotfallkurs beim Roten Kreuz in Wels besucht. In einer kleinen Runde von 5 Pärchen – darunter sowohl Eltern, als auch Großeltern – haben wir Grundwissen in erster Hilfe wieder auffrischen und die Besonderheiten über erste Hilfe bei Säuglingen und Kindern lernen können. Unsere Kursleiterin Jacqueline hat uns eine Fülle an Inhalt in sechs Stunden sehr spannend aufbereitet. Zuerst behandelten wir die wichtigsten Maßnahmen in Notfallsituationen. Wir sprachen auch über typische Kinder-Unfälle, wie Ertrinken, Verschlucken, Vergiftungen oder Verbrennungen; und wie diese im Alltag so gut es geht vermieden werden können. Zum Schluss konnten wir noch Fragen stellen. Jacqueline ist selbst auch Mama und hat mit persönlichen Erfahrungen und Anekdoten den Kurs sehr abwechslungsreich gestaltet.
Nach diesem sechsstündigen Kurs bin ich keinesfalls ein Profi! Dennoch bin ich der Meinung, dass man gar nicht genug über Erste Hilfe nachlesen kann. Deshalb habe ich im nachfolgenden Beitrag die wichtigsten Informationen zum reglosen Notfallpatient zusammengefasst.
Ein Notfall tritt leider oft schneller ein, als man denkt. Ist jemand in der Nähe: Um Hilfe rufen und den Helfer bitten, den Notruf zu wählen. Ist man alleine, sollten zuvor noch folgende Schritte durchgeführt werden: Zu Beginn ist es wichtig, das Kind aus der Gefahrenzone zu bringen. Danach wird der Zustand des Kindes mittels Notfallcheck überprüft. Ist das Kind reglos, muss festgestellt werden, ob es bewusstlos ist oder ein Atem-Kreislauf-Stillstand vorliegt. Zuerst wird das Kind laut angesprochen und es wird an den Schultern geschüttelt. Reagiert das Kind nicht: Den Kopf überstrecken und zum Kind hinunter beugen. Die Atmung kann durch hören, sehen (Brustkorb hebt und senkt sich) oder fühlen (eine Hand auf den Brustkorb legen) überprüft werden. Beim Säugling (bis ein Jahr) geht man ähnlich vor, außer, dass man den Kopf nicht überstreckt, sondern in einer gerade Position bringt.
Hat man eine Atmung feststellen können, wird das Kind in die stabile Seitenlage gebracht. Wichtig ist, danach den Kopf wieder vorsichtig zu überstrecken. Beim Säugling eignet sich der Fliegergriff hervorragend als stabile Seitenlage. Die Atmung sollte nun regelmäßig weiterhin kontrolliert werden, bis der Rettungswagen eintrifft. Außerdem ist es hilfreich mit dem bewusstlosen Kind zu reden und es zu beruhigen.
Kann beim Kind keine Atmung festgestellt werden, handelt es sich um einen Atem-Kreislauf-Stillstand und es muss sofort mit der Wiederbelebung begonnen werden. Dazu wird das Kind fünf mal beatmet. Dafür den Kopf leicht nach hinten strecken, die Nasenlöcher zuhalten und die eigene Atemluft in den Brustkorb blasen. Brustkorb und Bauch müssen sich dabei wie bei der normalen Atmung heben. Setzt danach keine selbstständige Atmung ein, wird die Wiederbelebung wie bei einem Erwachsenen fortgesetzt: Abwechselnd 30 Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen. Für die Herzdruckmassage in der Brustkorbmitte mit dem Handballen kräftig drücken. Es kann auch die zweite Hand zur Hilfe genommen werden. Falls ein Defibrillator zur Verfügung steht, diesen einschalten und den Anweisungen folgen. Die Wiederbelebung beim Säugling funktioniert ähnlich: Bei der Beatmung werden Nase und Mund mit dem eigenen Mund umschlossen. Die Herzdruckmassage wird nur mit zwei Fingern ausgeführt. In beiden Fällen wird die Wiederbelebung solange durchgeführt, bis das Notfallteam eintrifft oder die selbstständige Atmung wieder einsetzt.
Wir haben die stabile Seitenlage und die Wiederbelebung an Säuglings- und Kinderübungspuppen probiert. Es hat mich doch sehr überrascht, mich welcher Kraft und wie schnell das Herz massiert werden muss. Darum kann ich diesen Kurs wirklich jedem empfehlen, ob Eltern oder Großeltern. Ein Erste Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz ist auch ein wirklich sinnvolles Weihnachtsgeschenk.
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