Dieses Mal verrate ich euch meine drei Herzmomente wieder etwas verspätet. Denn an diesem Wochenende war viel los: Das Frühlingsbaby wurde nämlich getauft und es musste noch einiges organisiert werden. Doch nun ist der große Tag vorbei, die Jungs schlafen zufrieden und erschöpft in ihren Bettchen und ich finde die Zeit, sie aufzuschreiben: Die drei Augenblicke, die ich mir auch in dieser Woche wieder in Erinnerung halten möchte.
In dieser Woche war ich seit langem wieder einmal Kleidung kaufen. Ihr wisst ja, dass ich versuche, mein Leben minimalistischer zu gestalten. Deshalb habe ich mir in den letzten Monaten nichts gekauft, das nicht absolut notwendig war. Zu meinem Geburtstag habe ich mir dann von meinen Eltern Gutscheine gewünscht – und einen Babysitterdienst. Denn die Gutscheine wollte ich in ein neues Outfit investieren und wieder einmal mit meinem lieben Mann shoppen. Ganz ehrlich? Es war auch bitter nötig, denn die meisten meiner Oberteile waren von der Schwangerschaft ausgeleiert und meine Jeans waren schon ausgewaschen und teilweise kaputt. (Mit Baby und Kleinkind verbringt man so viel Zeit auf dem Boden, dass die Hosen an den Knien richtig abwetzen.)
In nur kurzer Zeit fand ich (dank meiner besten Shoppingbegleitung überhaupt) tolle neue Sachen. Ich stand da in der Umkleidekabine, betrachtete mich in dem großen Spiegel und dachte nur: Wow! Ich bin ja eigentlich ein ganz flotter Feger. Nach nur eineinhalb Stunden war ich fertig und hatte nicht nur schicke neue Kleidung, sondern auch noch dazu passende Schuhe, Tasche und sogar farblich passenden Nagellack gekauft.
Nun verzichte ich allerdings die nächsten Wochen wieder auf Shoppingtouren und werde mir zu Weihnachten erneut Gutscheine wünschen. So ein Shoppingvormittag ergibt für mich eindeutig Sinn. Denn wenn man auf dieses unbedachte nebenbei-shoppen verzichtet (da ein Teil, und dort noch was, und da gibt’s gerade Rabatt, einfach mal schauen…), sondern überlegt und ohne Ablenkung in auswählte Lieblingsgeschäfte geht, spart man nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld.
Ich weiß gar nicht, wann wir das letzte Mal am Spielplatz waren. Zuerst war es mir mit einem Neugeborenen zu anstrengend, dann war es entweder zu heiß oder es hat geregnet. Oft waren wir deshalb nur im Garten oder wir gingen eine Runde mit dem Laufrad spazieren. Doch in dieser Woche schnappte ich meine beiden Buben und fuhr mit ihnen zum Spielplatz. Es war relativ kühl und so waren wir die Einzigen – für den Kuschelbuben, der lieber auf die Gesellschaft anderer Kinder verzichtet, perfekt. Das Frühlingsbaby schlief in der Bauchtrage, während der große Bruder über den Spielplatz tollte, rutschte und sich am Boden wälzte. Richtig gelesen. Ich weiß nicht wieso, aber es hat ihm irrsinnig viel Spaß gemacht, neben der Rutsche im Kies zu liegen, die kleinen Steine hochzuwerfen und auf sich nieder rieseln zu lassen. In meinen Augen sprachen einige Punkte dagegen: Es ist zu kühl. Er wird krank. Das Gewand wird schmutzig. Das tut “man” nicht. Doch er hatte seinen Spaß dabei und so ließ ich ihm sein Spiel. Er wurde nicht krank, das Gewand habe ich gewaschen. Und wer ist dieser “man” eigentlich, dass er bestimmen kann, was man tut oder nicht?
Ich habe ein Experiment gewagt: Einen ganzen Tag nicht zu schimpfen. Denn in den letzten Tagen und Wochen schimpfte ich sehr viel. Und laut. Ich konnte mich schon selbst nicht mehr leiden. Also nahm ich mir vor: Heute wird es anders. Ich habe es tatsächlich geschafft. Ich habe einen ganzen Tag lang nicht mit meinen Söhnen geschimpft. Es war zwischendurch sehr anstrengend, weil ich mich immer wieder an meinen Vorsatz erinnern musste. Es beginnt ja schon am Morgen, wenn sich der Große nicht die Zähne putzen lässt, auf dem Bett neben seinem Babybruder herum hüpft oder sich beim Frühstück einhundert mal um entscheidet. Doch ich blieb ruhig, redete mit viel Geduld mit ihm und verzichtete gänzlich auf diese blöden “Wenn… dann… sonst…”-Sätze.
Mein Fazit am Ende des Tages: So brav und einsichtig war der Kuschelbub schon lange nicht mehr. Und auch ich war am Abend nicht so ausgelaugt, wie an den Tagen davor. Doch es klingt jetzt einfacher, als es für mich tatsächlich war. Es erfordert viel Konzentration, nicht in alte Muster zu verfallen: Nicht schimpfen. Nicht drohen oder gar erpressen. Nicht mit Belohnungen locken. Nicht lauter werden. Auch, wenn man es zum dritten Mal wiederholen muss. Ich probiere es weiter und halte euch auf dem Laufenden.
P.S.: Hier erfährst du mehr über mich und meine Familie: Über uns.
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