Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 10.
Unser neuer Familienalltag. Tag 10.
22. März 2020
Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 12.
Unser neuer Familienalltag. Tag 12.
24. März 2020

Unser neuer Familienalltag. Tag 11.

Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 11.

Unser Alltag in der Corona-Krise.

Ich bin richtig froh, dass der heutige Tag vorbei ist. Irgendwie hatten heute alle keine so gute Laune und es gab einige Momente, die nicht schön waren. Am frühen Morgen – man könnte auch sagen mitten in der Nacht – rief der Klettermax nach mir. Der große Bruder hatte wieder zwischen uns Eltern geschlafen. Ich ging also zum Klettermax rüber und wollte ihn überreden, noch ein wenig zu schlafen.

Doch er stand wie immer dickköpfig auf und wollte den Kuschelbuben aufwecken, um mit ihm zu spielen. Als dieser sich nicht rührte und noch schlafen wollte, wurde der Klettermax wieder ziemlich trotzig, schimpfte und schüttelte seinen Bruder. Mit Müh und Not konnte ich einen Trotzanfall verhindern, indem ich ihn im Kinderzimmer noch einmal das Corona-Video auf meinem Handy anschauen lies. Das sieht er sich nämlich gerne an.

Gegen sechs Uhr standen wir dann alle auf, ich ging noch eben duschen und als wir alle fertig waren, haben wir gemeinsam gefrühstückt. Der Papa ging wieder ins Home Office und während die Jungs ein wenig spielten, habe ich schnell die Nachrichten überflogen. Beim heutigen Morgenkreis wollte keiner der beiden so richtig mitmachen. Auch danach konnten sie sich nicht einigen, was sie spielen möchten.

Als der Papa am Vormittag die Arbeit für den wöchentlichen Großeinkauf unterbrochen hat, durften die Jungs fernsehen und ich habe in der Zwischenzeit unser Bettzeug in die Waschmaschine und den Trockner gepackt. Schon kurz danach kam wieder das obligatorische: “Mamaaaaa… was spielen wir denn?” Ich kann das echt schon nicht mehr hören. Ich denke, dass ich die Jungs meistens gut beschäftige, mit basteln, malen, puzzeln, Brettspiele, Spiele im Garten und mit den Autos. Aber ich weigere mich, immer nur als Kinderunterhalterin angesehen zu werden.

Zum Mittagessen gab es heute Hühnerfleisch süß-sauer (von Uncle Bens) mit extra Ananas, Basmatireis und grünem Salat. Die Kinder saßen beim Tisch und beschlossen: “Das esse ich nicht.” Der Klettermax ging wieder Duplo spielen und der Große schnappte sich seine Toniebox und wollte auf die Couch verschwinden. Doch so nicht! Pausenlos erzählen sie mir, sie hätten solchen Hunger und dann verschmähen sie das Mittagessen, ohne auch nur zu kosten.

Den Großen konnte ich überreden und als er gekostet hat, schmeckte es ihm doch und er aß alles auf. Der Klettermax ist aber ein Sturschädel. Ich habe ihn gebeten, sich wenigstens zum Tisch zu setzen. Ich habe versucht ihn zu bestechen, ihm zu drohen und es war ihm alles egal. Also hat ihn der Papa einfach geholt und auf den Stuhl gesetzt. Da begann das große Schreikonzert und er ging immer wieder runter zu seinem Duplo-Zug.

Den Duplo-Zug habe ich daraufhin weggestellt mit der Aussicht, er könnte ihn wiederhaben, wenn wir mit dem Essen fertig sind. Dass das zu einem mega Trotzanfall führen würde, hätte ich mir denken können. Die Situation eskalierte völlig. Der Klettermax schrie, weinte, brüllte. Der große Bruder wollte so nicht weiteressen und mir war der Appetit auch schon vergangen.

Der Papa erbarmte sich, ging mit dem Trotzkind nach oben, zum Mittagsschlaf machen, wo die nächste halbe Stunde weitergebrüllt und geheult wurde. Wir haben uns dann zwischenzeitlich abgewechselt, denn so ein Klettermax-Trotzanfall ist eine harte Nuss. Mir klingeln jetzt noch die Ohren. (Er wäre übrigens eine ideale Besetzung für die nächste Der Exorzist-Verfilmung!) Der Klettermax schrie. Ich beruhigte ihn. Er schrie weiter. Ich ignorierte ihn. Er schrie lauter. Ich schrie zurück. Absolute Eskalation. Irgendwann ist er dann mit dem Papa eingeschlafen.

Nach etwa einer Stunde wurde er wieder wach und war etwas besser gelaunt. Ich entschuldigte mich bei ihm und habe es wirklich ernst gemeint. Es tut mir leid, dass ich in manchen Situationen nicht geduldiger und einfühlsamer bin. Dass ich ihn in seinen Trotzanfällen nicht besser begleiten kann. Ich gebe mein Bestes, doch an solchen Tagen habe ich immer das Gefühl, es ist nicht genug.

Am Nachmittag ging dann die schlechte Laune weiter. Es folgte noch ein weiterer, aber kürzerer, Trotzanfall und ungefähr einhundert Mal die Frage: “Was spielen wir denn?” Als der Papa dann seinen Arbeitstag beendet hat, fuhr ich in meine Firma, um meinen Rechner samt Ausrüstung abzuholen. Morgen starte auch ich offiziell mit dem Home Office.

Da ich aber keinen Firmen-Laptop habe, musste ich Rechner, Bildschirm, Tastatur, Maus und die dazugehörigen Kabel einpacken. So bin ich dann aus der fast menschenleeren Firma hinausspaziert. Gut, dass aktuell auch kaum Fußgänger unterwegs sind, denn sonst hätte man mich vielleicht noch als Langfinger bei der Polizei angezeigt.

 

Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 11.

 

Am Abend haben der Papa und ich dann mein Home Office eingerichtet. Auf unserem kleinen, etwa 1,40 m langem Minischreibtisch stehen nun unser privater PC mit Bildschirm, Tastatur und Maus, mein Firmenrechner mit Bildschirm, Tastatur und Maus, sowie der Firmenlaptop und das Tablet vom Papa. Das kann ja lustig werden! Aber zeitgleiches Home Office geht neben kleinen Kindern sowieso nicht. Also werden wir uns abwechseln. So viel zur Theorie. Morgen kann ich euch dann näheres berichten.

Danach durften die Jungs noch einmal in die Badewanne gehen (das haben sie sich gewünscht), es gab zwei Gute-Nacht-Geschichten und Gekuschel im Bett. Und dann war ich einfach nur heilfroh, als sie endlich eingeschlafen sind. Was für ein Tag! Schnell abhaken und hoffen, dass es morgen wieder besser wird.

Auf der heutigen Rückfahrt von der Firma habe ich im Radio seit langer Zeit wieder einmal das Lied I don’t feel like dancing gehört, das mir tatsächlich ein Lächeln abgeluchst hat. Daraufhin habe ich im Auto lauthals mitgegröllt und irgendwie ging es mir dadurch besser. War euer Tag heute auch schlecht? Dann hört euch doch das Lied an und tanzt durch die Wohnung!

 

Christina ichmitkind Blog

 

P.S.: Hier erfährst du mehr über mich und meine Familie: Über uns.

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