Den Großteil der Nacht verbrachte ich auch heute wieder neben dem Klettermax. Sein großer Bruder ist bereits vor Mitternacht ins Elternbett geschlichen und so war sein Bett wenigstens frei für mich. Wenn der Klettermax nachts wach wird, dann ruft er in den allermeisten Fällen nach mir. Komme ich ins Kinderzimmer, sitzt er meistens schon im Bett, sieht mich verschlafen an und sagt: “Mama, du zu mir kuscheln bitte.” Wie könnte man da schon Nein sagen?
Ich genieße die nächtlichen Kuscheleinheiten und auch der Klettermax ist aktuell sehr bedürftig nach Nähe und Umarmungen. Das ist eine ganz neue Seite an meinem kleinen, wilden Frechdachs. Zwar hat er es schon als Baby geliebt, stundenlang herum getragen zu werden, doch seit er mobil ist, wurde der Körperkontakt nicht mehr so vehement eingefordert. Das hat sich nun geändert.
Er schmiegt sich oft an mich, lässt sich tragen, will auf meinen Schoß und will umarmt werden. Ich denke, die aktuelle Situation beschäftigt ihn sehr. Vor einem Jahr startete er in der Krabbelstube und hat damit einen großen Schritt gemacht. Er hat viele neue Freunde und Bezugspersonen gefunden und sich ein wenig von uns Eltern abgenabelt. Außerdem liebt er seine Omas und Opas, seine Urgroßeltern, seinen Onkel und seine Nene.
Er war es gewohnt, viele Menschen um sich zu haben und hat ein großes Vertrauen und eine große Zuneigung zu diesen Personen entwickelt. Und diese Menschen wurden ihm nun ganz plötzlich entrissen. Mein kleiner Klettermax hat so viel Liebe zu geben. Und diese unbändige Liebe sprudelt jetzt nur so aus ihm heraus. Ich freue mich natürlich über seine Liebesbekundungen. Doch auf der anderen Seite schmerzt es mich auch sehr, weil ich weiß, wie sehr ihm seine Lieblingsmenschen fehlen.
Ich hoffe inständig, dass wir seinen Geburtstag Mitte Mai, gemeinsam mit diesen Menschen feiern dürfen. Ich denke, das wäre für ihn das allergrößte Geschenk. Sogar noch besser als Matchbox Autos. Und noch besser als Schokolade. Und der Klettermax liebt (fast) nichts so sehr, wie Schokolade.
Wenn er morgens neben mir aufwacht, legt er den Arm um mein Gesicht, gibt mir ein feuchtes Bussi und sagt: “I lieb di, Mami.” Das ist wirklich sehr süß. Ungefähr eine Millisekunde später, setzt er sich dann hin und sagt vorwurfsvoll: “Wann stehen wir endlich auf?” So wie heute um 5:40 Uhr. Aber das war schon in Ordnung. Um dreiviertel sechs stand ich dann schon unter der Dusche und um halb sieben waren alle Familienmitglieder fertig fürs Frühstück.
Ich nahm mir mein Frühstück auch heute wieder mit ins Home Office, denn beim Papa standen wieder viele Telefonkonferenzen an und es war gar nicht so leicht, da auch noch meine Arbeitsstunden unterzubringen. Morgen wird noch einmal ein hektischer Arbeitstag, bei dem sogar das gemeinsame Mittagessen ein schwieriges Unterfangen werden dürfte. Aber am Freitag sieht es dann schon wieder ein wenig besser aus.
Irgendwie war ich in meiner heutigen Arbeitspause ziemlich erledigt und ich habe heute tatsächlich zum ersten Mal den Morgenkreis ausfallen lassen. Übrigens auch meinen obligatorischen Kaffee. Vielleicht war der Tag deshalb so mühsam? Während ich dann weitergearbeitet habe, hat der Papa gekocht – nämlich unser Wir-vermissen-McDonalds-Menü: Burger, Chicken Nuggets und Pommes. Die Jungs haben von den Burgern allerdings wieder nur das Brötchen gegessen. Doch das sind wir ja mittlerweile gewöhnt und so können wir beim Zubereiten entsprechend planen.
Während ich den Klettermax zum Schlafen hingelegt habe, musste der Papa schon zur nächsten Telefonkonferenz. Da der Kuschelbub nicht alleine im Wohnzimmer auf mich warten wollte, durfte er sich mit seiner Toniebox und den Kopfhörern zum Papa dazusetzen. Das hat eher nicht so gut geklappt. Überhaupt waren heute beide Jungs sehr wehleidig, streitsüchtig und überdreht.
Ich habe gemeinsam mit dem Kuschelbuben wieder sein neues Puzzle mit den 200 Teilen gebaut und tatsächlich wurde der Klettermax wach, bevor wir fertig wurden. Anschließend haben wir zu dritt gemalt und der Große hat wieder ein paar Rätsel gelöst. Wir waren im Garten, haben ein wenig zusammen ferngesehen und dann war es auch schon Zeit fürs Abendessen und für die Badewanne. Aber auch da wurde gestritten, was sehr, sehr untypisch ist. In der Badewanne haben sie sonst immer eine Menge Spaß zusammen.
Daher war ich heute heilfroh, als sie im Bett lagen, ich das Vorlesebuch zuklappen und an den Papa übergeben konnte. Und irgendwie freue ich mich auch schon wieder auf die nächtlichen Kuscheleinheiten mit dem Klettermax. Denn wie sagt man so schön: “Kinder sind so lieb. Wenn sie schlafen.”
P.S.: Hier erfährst du mehr über mich und meine Familie: Über uns.
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