Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 34.
Unser neuer Familienalltag. Tag 34.
15. April 2020
Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 36.
Unser neuer Familienalltag. Tag 36.
17. April 2020

Unser neuer Familienalltag. Tag 35.

Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 35.

Unser Alltag in der Corona-Krise.

Gestern konnte ich überhaupt nicht einschlafen. Wie verrückt habe ich mich von einer Seite zur anderen gedreht und fand einfach keinen Schlaf. Um kurz vor Mitternacht rief der Klettermax nach mir, ich kuschelte mich neben ihn und schließlich fielen mir doch die Augen zu. Leider viel zu früh – nämlich um kurz vor halb sechs – weckte mich dann mein Frechdachs mit den bekannten Worten: “Wann stehen wir endlich auf?” Ohje, das waren eindeutig zu wenig Stunden Schlaf.

Mit einem starken Cappuccino und einem Marmeladebrot, geschmiert vom besten Ehemann der Welt, saß ich dann um sieben Uhr pünktlichst im Home Office. Heute durfte ich meine vier Stunden am Stück durcharbeiten. Der Papa hatte nämlich eine Telefonkonferenz um 12 Uhr und so musste das Mittagessen heute schon früher angesetzt werden. Gekocht hat der Papa: Fischstäbchen, mit Kartoffeln, Gemüse und Salat. Geschmeckt hat es uns allen.

 

Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 35.

 

Nach dem Mittagessen machte der Klettermax sein Schläfchen, der Kuschelbub videotelefonierte mit seiner Oma und ich habe ein wenig in der Zeitung gelesen. Den Nachmittag verbrachten wir zu dritt im Garten: Rätsel lösen, Malen, Rutschen, Schaukeln, Eis essen, Hummel beobachten, Babykatze spielen. Das übliche. Meine Jungs lieben das Babykatzen-Spiel. Dabei sind sie meine Kätzchen, die ich streicheln und umsorgen muss. Ich finde dieses Spiel eigentlich genauso nervig wie das Babyhunde-Spiel, das Babydino-Spiel, das Babyhasen-Spiel oder das Babygeparden-Spiel.

Heute erkrankten meine beiden Babykatzen, nach einer Idee vom Kuschelbuben, an Corona. Ich witterte schon eine Chance, mich vielleicht doch kurz auf die Liege in die Sonne zu legen. Aber das waren die kürzesten zwei Wochen Quarantäne überhaupt. Schwups, schon waren die Babykatzen wieder gesund.

Als der Papa um kurz nach fünf mit der Arbeit fertig war, nutzte ich die Gelegenheit für einen Spaziergang. Zu zweit wäre zwar lustiger gewesen, doch keiner der Jungs wollte mich begleiten und die zwei alleine zu Hause zu lassen, ist ja leider auch keine verantwortungsbewusste Idee. Also ging ich alleine: Die Sonne schien so schön, die Vögeln zwitscherten und ein angenehmer Wind wehte mir um die Nase. Ich genoss diese Stunde an der frischen Luft. Zumindest am Anfang war ich richtig positive gestimmt.

 

Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 35.

 

Ich spazierte in den Ort, vorbei an der Krabbelstube. Etwas wehmütig sah ich in den Garten. Unter der Rutsche lagen noch verlassen ein paar Spielsachen, um die Ecke stand das kleine Kräuter- und Blumenbeet und wartete auf fleißige, kleine Hände. An der Eingangstüre hing ein Schild: “Die Krabbelstube ist geschlossen.” Ich sah hinein. Keine wuselnden Kinder, die ihre Nasen gegen die Scheibe drücken und nach ihren Eltern Ausschau halten, keine neuen Kunstwerke, die im Flur hängen, keine schmutzigen Stiefelchen, die von einem lustigen Vormittag erzählen. Ich ging weiter.

Weiter zum Kindergarten. Der Kindergarten hat für den Notbetrieb geöffnet. Eine Handvoll Kinder kommen täglich. Auch hier hingen viele Schilder und Informationen über die aktuelle Situation an der Türe. Ich sah zur Pinnwand. “Hand in Hand.” Das ist das Motto unseres Kindergartens. Die Kinder werden von den Pädagoginnen und Helferinnen jeden Morgen mit einem Händeschütteln begrüßt (“Guten Morgen.“) und beim Abholen wieder mit einem Händeschütteln verabschiedet (“Auf Wiedersehen.“). Nun hängt hier ein Schild: “Händeschütteln verboten.

Und plötzlich wurde mir schlagartig bewusst, dass das hier keine Pause ist, aus der man nach einiger Zeit wieder zurück kommt und weitermachen kann, wie bisher. Das ist der Beginn einer neuen Realität. Und diese Realität sieht Masken vor, die Emotionen verbergen. Sie sieht Verbote vor, die Zärtlichkeiten und liebgewonnen Rituale verbieten. Sie sieht vor, dass wir nicht mehr aufeinander zugehen und, dass wir Abstand halten.

Wie lange das dauern wird, das weiß niemand. Verschwindet die Krankheit von alleine? Gelingt bald ein Durchbruch in Sachen Impfstoff? Erreichen wir irgendwann die Herdenimmunität? Ich hoffe es. Für uns Menschen ist es noch ein langer Kampf. Aber für andere Lebewesen und für die Natur dreht sich die Welt einfach weiter. Deshalb teile ich an dieser Stelle noch ein Bild, das ich heute gemacht habe. Von einer Biene. Einer, von etwa dreißig Bienen, die sich an den Blüten unseres Bäumchens satt gesammelt haben. So viele Bienen waren hier noch nie.

 

Unser Alltag in der Corona-Krise. Tag 35.

 

 

Christina ichmitkind Blog

 

P.S.: Hier erfährst du mehr über mich und meine Familie: Über uns.

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