Der heutige Tag war um einiges besser, als der gestrige. Aber ganz ehrlich: Das war auch nicht sehr schwer. Um kurz vor halb sechs wurde ich wieder vom Klettermax geweckt. Da heute aber erfreulicherweise Samstag war, durften die Kinder wieder bis etwa acht Uhr im Elternbett fernsehen. Wir müssen am Wochenende nur irgendwie die Zeit überbrücken, bis Super RTL um sechs Uhr mit dem Kinderprogramm startet. Davor wird nämlich nur Kaminfeuer gezeigt und das ist für Kinder eher nicht so interessant.
Ich schlief also noch bis halb acht selig im Kinderzimmer. Dann stand ich in Ruhe auf, ging ins Bad und zog mich an. Das war so herrlich. Ich wünschte mir, wir könnten das einfach jeden Tag so machen. Geht sich aber natürlich aufgrund von täglich 12 Stunden Home Office (vier Stunden ich, acht Stunden der Papa) rein rechnerisch nicht aus. Außerdem sollten zwei Stunden fernsehen am Stück für einen fast dreijährigen und einen fünfjährigen eher die Ausnahme bleiben.
Um kurz nach neun Uhr waren wir mit dem Frühstück fertig und haben die Kinder aufgeteilt. Ich habe mit dem Großen gemalt und ihm geholfen in seinem Rätselbuch Aufgaben zu lösen. Der Papa hat inzwischen mit dem Klettermax eine Zugstrecke aufgebaut. Das hat echt gut geklappt. Ich bin sehr froh, dass wir nur zwei Kinder haben und ich kann mir diese Belastung kaum vorstellen, wenn mehr (Klein-)kinder, als Erwachsene in einem Haushalt leben. Bis jetzt spukte manchmal der Gedanke betreffend eines dritten Kindes in meinem Kopf herum. Doch die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass ich einem weiteren Kind nicht gewachsen wäre.
Am späten Vormittag half der Kuschelbub dem Papa beim Anheizen des Grillers und der Klettermax half mir, die Waschmaschine einzuräumen. Während ich kurz darauf in der Küche Salat und Beilagen vorbereitete, brutzelten draußen schon Fleisch und Würstchen am Rost.
Nach dem Mittagessen machte der Klettermax sein Mittagsschläfchen, der Papa putzte den Grill und der Große und ich haben weiter gemalt. Das könnte ich echt stundenlang machen. Ausmalen ist eine sehr ruhige, fast schon meditative Beschäftigung. Vor allem, wenn nebenher nicht der kleine Bruder herumwuselt, sich auf meinen Schoss setzt, kurz darauf auf meine Stuhllehne klettert, sich mit den Filzstiften das Gesicht anmalt und dann auch noch sein Trinkglas vom Esstisch kippt.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Garten. Es gab Wassermelone für die Kinder und einen Eiskaffee für mich. Dann haben der Papa und der Kuschelbub gebastelt und ich habe mit dem Klettermax Kleiner Obstgarten gespielt. Ich liebe dieses Spiel und mit seinen fast drei Jahren, kann es auch der Klettermax schon super spielen. Hin und wieder haben auch die Jungs gemeinsam gespielt, was aber häufig nach einiger Zeit in einem großen Streit geendet hat. Bevor es eskaliert wäre, haben wir die Jungs wieder getrennt bespaßt.
Das war wirklich viel Arbeit und lässt sich natürlich auf Dauer so auch nicht fortsetzen. Seit etwa zwei bis drei Tagen klappt das gemeinsame Spielen zwischen den Jungs einfach nicht mehr. Jetzt am Wochenende überhäufen wir sie mit Exklusivzeit und hoffen einfach, dass ihnen das ab Montag wieder hilft, zu zweit zu spielen. Ob es funktioniert? Keine Ahnung. Ob es alles noch schlimmer macht? Hoffentlich nicht. Mir fehlen nur momentan die Ideen und Alternativen.
Das gemeinsame Spiel hat vor einiger Zeit schon so toll geklappt, dass ich meinte, diese doofe Corona-Krise würde die Brüder enger zusammenschweißen. Jetzt wird hier gestritten, geheult, gehaut, getreten, an den Haaren gerissen und gebissen. Und ich bin durch die aktuelle Situation mental leider auch nicht so gefestigt, da vernünftig und mitfühlend zu reagieren, sondern rufe dann pädagogisch nicht sehr wertvolle Sätze wie “Wenn ihr jetzt nicht aufhört zu streiten, dann sperre ich einen ins Klo und einen ins Bad!” Bei solchen Drohungen kann ich mich ja nicht einmal selber ernst nehmen.
Aber, wie gesagt: Der heutige Tag war gut. Situationen, die auf einen Streit zusteuerten, haben wir frühzeitig beendet und so war der Tag heute meist recht harmonisch. Und es hat mir viel Spaß gemacht, mit dem Kuschelbuben gemeinsam Rätsel zu lösen, ihm Dinge zu erklären, zu zeigen und mich mit ihm in Ruhe zu unterhalten. Und es war auch lustig, nur mit dem Klettermax ein Brettspiel zu spielen, mit ihm zu albern und über Lieblingsfarben zu reden.
Zum Abendessen gab es die Reste von mittags. Etwas später als sonst, gingen die Jungs ins Bett. Ich las ihnen wieder jeweils eine Geschichte vor und der Papa kuschelte mit ihnen, bis sie eingeschlafen sind. Jetzt beginnt für uns Eltern unsere Exklusivzeit. Mit Nachos und Käsesauce, mit Apfel Cider und Naturradler und einem guten Film im Fernsehen. Und mit dem Wissen, dass man morgen wieder bis halb acht im Bett liegen bleiben kann. Hach, Wochenende hat schon was Feines.
P.S.: Hier erfährst du mehr über mich und meine Familie: Über uns.
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