Alle Familienmitglieder kuscheln und schlafen in einem Bett. Diese nächtliche Nähe ist bestimmt schön. Doch irgendwie funktioniert das Familienbett bei uns so gar nicht.
Das Kuschelkind schläft in seinem eigenen Zimmer. (Wie es genau dazu kam steht hier.) Das Einschlafen funktioniert dank unserem festen Ritual in den meisten Fällen sehr gut. Es wird noch ein wenig gekuschelt, getragen, im Sessel geschunkelt und zwischendurch immer wieder ein Schlückchen Wasser aus dem Schnabelbecher getrunken. Dann irgendwann deutet das Kuschelkind zu seinem Bettchen, wir legen es hinein und bleiben noch so lange bei ihm stehen, bis es eingeschlafen ist. Wird das Kuschelkind nachts wach, will es meistens nur kurz Wasser trinken und schläft danach sofort wieder weiter. Doch manchmal genügt das nicht und das Kuschelkind signalisiert durch jammern oder festhalten, dass es nicht wieder zurück ins Bettchen möchte. Schläft es dann auch durch Tragen und Schunkeln nicht wieder ein, nehmen wir es mit in unser Bett. Für uns ist dann aber klar: Das war’s mit dem friedlichen Schlaf!
Denn sobald das Kuschelkind bei uns im Bett liegt, möchte es ausnahmslos immer auf Mama (meistens) oder Papa (manchmal) drauf liegen. Und zwar komplett; auf dem Bauch, das Köpfchen meistens gleich neben Mamas oder Papas Wange. Ist der auserwählte Elternteil erstmal erklommen – was durch den Schlafsack natürlich schon ganz schön mühsam ist – wird sich hin und her gewälzt und der Kopf abwechselnd gegen Brustbein, Kinn oder Nase geschleudert. Unmöglich für Mama oder Papa weiterzuschlafen. Ist das Kind dann scheinbar eingeschlafen, versucht man es natürlich im Zeitlupentempo von einem runter zu rollen. Immerhin wiegt der Sprössling schon über 10 Kilo und hat durch das ewige Herumdrehen seine Ärmchen oft auch noch in der denkbar ungemütlichsten Position abgelegt. Dass dieses Vorgehen meistens nicht von Erfolg gekrönt ist, muss an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden. Hat man aber Glück, so bekommt man als Belohnung noch ein paar Augenblicke Schlaf, bevor die Prozedur wieder von vorne beginnt. Ein absolutes Drama ist es übrigens auch, wenn man sich einfach auf die vom Kind abgewandte Seite dreht. Also schlafen Papa und Mama auf dem Rücken weiter, was für das Kuschelkind natürlich sofort als Einladung gilt, doch die ungemütliche Matratze gegen einen weichen Bauch auszutauschen.
So quälen wir uns dann die restlichen Stunden der Nacht, bis das Kuschelkind viel zu früh wach wird und durch den Anblick von Mama und Papa sofort zum Munter Sein motiviert wird. Da schläft man eben noch gemütlich und spürt im nächsten Moment einen kleinen, feuchten Finger auf der Nase, während das Kuschelkind vergnügt “Da!” ruft. Reagiert man nicht, hat man als nächsten den Finger im Mund und abwechselnd in beiden Augen. So läuft das leider jedes Mal. Und die romantische Vorstellung vom Familienbett bleibt eine romantische Vorstellung.
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2 Kommentare
Ich leide mit dir/euch. Das Einschlafen scheint ja super zu klappen. Hat es bei uns trotz Ritual ca. 2 Jahre nicht – und letzte Woche haben wir uns dazu entschieden, ein Familienschlafzimmer einzurichten. Elternbett in der Mitte. Auf der einen Seite Bett von Söhne mann und auf der anderen von Töchterchen. Und, es schlafen ALLE wieder. Eine genaue Ausführung davon wird es heute noch in meinem Blog geben. Denn, ohne Schlaf mutiert man doch sehr schnell zum Zombie-Monster mit sehr sehr dünnen Nerven.
Bin schon gespannt auf deinen Erfahrungsbericht. 🙂